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Lasst uns gemeinsam das Gedicht lesen: „Die Stadt, in der ich gerne leben würde“ von Adam Zagajewski
Zusammenfassung
Frieden lebt, wenn Demokratie lebt.
Frieden herrscht, wenn wir zuerst mit uns selbst im Frieden sind.
Fußballspiele, die das Spektakel von elf mit dem Ball spielenden Freunden sein sollten, werden zu Momenten, in denen unterdrückte Individuen, allein in ihrem eigenen Ego, den düstersten, makabersten Fantasien von Tod und Zerstörung freien Lauf lassen.
Paläste, in denen die Demokratie das Bollwerk des Friedens einer Nation sein sollte, werden zum Gespött und zum Schweinestall, in dem man seiner Wut freien Lauf lassen, seinen verborgensten Frustrationen Luft machen und wo man die vulgärste Form an den Tag legen kann.
Lernen wir, weniger zu sprechen und gut zu sprechen, gut zu sprechen. Lass es uns lernen hören.
In der Stille des Friedens, in den ruhigen Tönen der Demokratie gibt es Platz für alle: Niemand wird ausgeschlossen.
Adam Zagajewski (Lemberg, 21. Juni 1945 – Krakau, 21. März 2021) warein polnischer Dichter, Schriftsteller und Essayist.Adam Zagajewski wurde 1945 in Lemberg geboren. Aufgrund des sowjetischen Nachkriegsprogramms musste die Familie Zagajewski im selben Jahr nach Gliwice umziehen.Mehr sehen
Wikipedia
Lesen wir gemeinsam:
Es ist eine stille Stadt in der Abenddämmerung,
Wenn blasse Sterne zur Besinnung kommen,
und mittags klangvoll für Stimmen
ehrgeiziger Philosophen und Kaufleute
der Samtstoffe aus dem Osten mitbrachte.
Dort brennt das Feuer der Gespräche
sicherlich nicht die Feuer.
Die alten Kirchen, die moosigen Steine
der alten Gebete sind sein Ballast
und seine Rakete flog in den Kosmos.
Es ist eine unparteiische Stadt
der Ausländer nicht verurteilt,
Eine Stadt, die sich schnell erinnert
und vergisst langsam,
der Dichter duldet und Propheten verzeiht
der Mangel an Humor.
Es ist eine gebaute Stadt
basierend auf Chopins Präludien,
aus dem er nur Freude und Traurigkeit empfand.
Ein großer Hügelring
umgibt es; sie wachsen dort
die Feldeschen und die schlanken Pappeln
Wer ist der Richter der Baummenschen?
Ein lebhafter Fluss fließt durch ihn
Tag und Nacht flüstert es
unverständliche Grüße
der Quellen, der Berge, des Himmels.